29 August 2010

Angst vor Menschen 

Wie Mensch sich normalerweise einem (ängstlichen) Hund nähert 
Mensch versucht den Hund davon zu überzeugen, dass er ihm nichts tun wird: Er geht direkt/frontal auf Hund zu, streckt die Hand mit der Handfläche nach unten aus, um ihn anzufassen, nähert die Hand von oben Richtung Kopf/Nacken/Rücken, tätschelt Kopf/Nacken/Rücken, er schaut ihm direkt in die Augen, lächelt ihn an, nähert sich mit seinem Gesicht dem Gesicht des Hundes, redet auf ihn ein, - kurz und gut, - Mensch bedrängt den Hund.

Dominante Gesten
All die oben beschriebenen Gesten drücken (in der Hundesprache) Dominanz, Bedrohung und/oder Herausforderung aus. Ein ängstlicher, unsicherer Hund (egal, weshalb er so ist), wird die oben beschriebenen Verhaltensweisen nicht als gut gemeinte, freundliche Annäherung interpretieren! Er wird sich bedrängt, bedroht, herausgefordert fühlen und – je nach Charakter - reagieren: Erstarren, flüchten, angreifen, wobei die meisten Hunde vor dem Angriff erst warnen: Knurren, Zähne fletschen, Lefzen hochziehen, Anstarren. Menschliche Gesten und Verhaltensweisen haben in der Hundesprache andere Bedeutungen!

Wie man sich grundsätzlich einem ängstlichen oder unbekannten Hund nähern sollte 
  • Die Individualdistanz des Hundes respektieren, d. h. nur soweit auf den Hund zugehen wie dieser keine Anzeichen von Flucht oder Aggression oder Erstarren zeigt. 
  • Besser ist es allerdings den Hund zu ignorieren und zu warten, bis er von sich aus kommt. 
  • Handelt es sich um den Hund der Familie, sollte man grundsätzlich viel Ignoranz anwenden: Hund nicht ansehen, nicht anfassen, nicht ansprechen. 
  • Nie frontal auf einen Hund zugehen, sondern sich von der Seite nähern bzw. einen Bogen um ihn laufen. 
  • Nicht „anschleichen“. 
  • Sich dem Hund nicht von hinten nähern. 
  • Wenn man den Hund zu sich ruft, nicht frontal und aufrecht vor ihm stehen, sondern sich entweder hinhocken (am besten auch seitlich), oder sich seitlich hinstellen. 
  • Dem Hund nie direkt in die Augen sehen, sondern den Blick abwenden: auf den Hunderücken sehen, auf den Boden etc. 
  • Besser noch den ganzen Kopf seitlich drehen. 
  • Sobald sich etwas Vertrauen aufgebaut hat, kann man dem Hund kurz, blinzelnd, in die Augen sehen. Blick immer wieder abwenden. 
  • Dem Hund die Handfläche von unten entgegenstrecken, sodass er erst einmal schnuppern kann. Dem Hund dabei, wenn möglich, ein Leckerchen anbieten. 
  • Den Hund nur seitlich oder von unten berühren: Kinn, Brust, Halsseite, Rippen. Nie von oben! 
All diese Verhaltensweisen vermitteln dem Hund auf verständliche Art und Weise, dass man ihm nichts tun wird, keine Bedrohung für ihn ist.